Ländliche Gartenkultur im Wandel
Von Dr. Brunhilde Bross-Burkhardt
Erkundungsgang durch einige Weiler meiner hohenlohischen Heimat mit stattlichen zweistöckigen Häusern und großen Stall- und Scheunengebäuden, die häufig komplett mit Solarpaneelen eingedeckt sind.
Die Nutzgärten an den Bauernhäusern liegen häufig ein wenig entfernt vom Wohnhaus in gut besonnter Lage. Die Grundform ist meist rechteckig, gegliedert durch einen Mittelweg oder ein Wegekreuz, Ein niedriges Mäuerchen fasst den Garten ein und trägt den Zaun oder dessen Relikte.
Ich stelle fest, dass es in einigen Weilern, in denen ich vor zwei, drei Jahrzehnten Häuser und Gärten fotografisch dokumentiert habe, kaum noch bewirtschaftete Nutzgärten gibt. Viele Gärten liegen brach. Brennnesseln und Brombeeren überwuchern die Gartenfläche. Allenfalls ein paar Beerensträucher zeugen noch von der früheren Gartennutzung. Die Zäune entfernt oder in sich zusammengebrochen, der verrostete Maschendraht lückig und eingedrückt. Ausdruck der Lebenssituation in den teils leerstehenden Bauernhäusern. So ganz anders, als es Landleben-Magazine präsentieren und propagieren.
Dieser Garten ist als einer der wenigen noch in etwa so wie vor 20 Jahren, und wird intensiv als verzierter Nutzgarten bewirtschaftet.