In DEGA Produktion & Technik, einer gärtnerischen Fachzeitschrift, wurde in der Nr.
12/2013, S. 39 ein Artikel „Mit Homöopathie den Pflanzen helfen“ als
"Tipp" veröffentlicht. Die Autorin Susanne Wannags gibt darin
kritiklos Empfehlungen einer Referentin wieder, die auf einer Tagung über
Biozierpflanzenbau in Heidelberg gesprochen hat. Die Veranstalter
(Anbaugemeinschaft Biozierpflanzen, ÖKOmene und Lehr- und Versuchsanstalt für
Gartenbau (LVG) Heidelberg) boten der Homöopathie für Pflanzen eine Plattform.
Eine „Beraterin für Pflanzenhomöopathie“ (welche Qualifikation hat eine solche
denn?) durfte bei dieser Veranstaltung ihr esoterisches Gedankengut verbreiten.
Durch die Platzierung des Artikels neben dem Tagungsbericht
wird der Eindruck erweckt, das Begießen oder Besprühen von Pflanzen mit
homöopathischen Mitteln sei ein Teilaspekt des biologischen Anbaus. Dies trifft
nicht zu, wenn man unter biologischen Anbaumethoden solche versteht, die
naturwissenschaftlich begründet sind. Es gibt jedoch keine
naturwissenschaftliche Grundlage für das homöopathische Gedankengebäude.
Eigentlich genügt der gesunde Menschenverstand, um
beurteilen zu können, dass von den in dem Artikel erwähnten Flüssigkeiten
Aconitum C 200, Belladonna C 200 oder Calendula C 30 keinerlei Wirkung ausgehen
kann. Bitte stellen Sie sich bildlich vor: Eine sogenannte „Potenzierung“ von
C12 entspricht der „Verdünnung“ von einem Tropfen im Volumen des Atlantiks. Bei
den in dem Artikeln erwähnten, noch stärker „verdünnten“ Mitteln, die
Homöopathieanhänger als „Hochpotenzen“ bezeichnen, handelt es sich um reines
Wasser, in dem kein einziges Molekül von Eisenhut (Aconitum), Tollkirsche
(Belladonna) oder Ringelblume (Calendula) drin ist.
Da bleibt nur zu hoffen, dass das Propagieren
homöopathischer Mittel ins Leere läuft, weil pragmatisch denkende Gärtner für
derartigen Humbug kein Geld ausgeben.
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