Freitag, 14. März 2014

Nachhaltig gärtnern (1) – Strom sparen

Von Dr. Brunhilde Bross-Burkhardt

Nachhaltig Gärtnern heißt die Ressourcen schonen und möglichst wenig Energie verbrauchen. Die Autorin appelliert in diesem Artikel an das Verantwortungsbewusstsein und an das ökologische Gewissen der Gärtnernden. Diese können die Forderungen leicht erfüllen, indem sie wie im Haushalt auch im Garten sparsam mit Materialien und Pflanzen umgehen. Gehen Sie alle Gegenstände Ihres Garteninventars und Gerätearsenals einmal bewusst durch und überlegen Sie, woher die Produkte kommen, aus welchen Rohstoffen sie bestehen und unter welchen Umständen diese gewonnen worden sind. Beziehen Sie auch die Transportwege und den dafür notwendigen Energiebedarf mit ein. Dieselben Fragen, die kritische Verbraucher zur Herkunft und zu den Umständen der Herstellung bei Kleidungsstücken oder Nahrungsmitteln stellen, sind ebenfalls bei den so harmlos und scheinbar „grün“ daherkommenden Gartengeräten und anderen Ausstattungsgegenständen in Gärten angebracht. Die Frage nach dem Energie- und Rohstoffverbrauch, nach dem „ökologischen Fußabdruck“, den wir beim Bewirtschaften und Bewohnen eines Gartens hinterlassen, muss gestellt werden.

Möglichst wenig Strom verbrauchen
Beim Durchblättern von Publikumszeitschriften drängt sich der Eindruck auf, der gärtnernde Mensch komme nicht ohne Rasentraktor, Rasentrimmer, Vertikutierer und Laubaufsauggerät aus. Gerätehersteller und Händler haben neuerdings die „Urbanen Gärtner“ als Zielpublikum entdeckt und wollen ihnen Akkugeräte im Miniformat für ihre Reihenhaus- oder Terrassengärten verkaufen. Damit kehren die Werbestrategen das Anliegen der eigentlichen „Urban Gardeners“ ins Gegenteil um. Die wollen nämlich mit wenig Mitteln und eben ohne zusätzlichen Energieverbrauch Gemüse zur Selbstversorgung heranziehen. Gerade auf einem kleinen städtischen Grundstück brauchen Sie keine Elektrogeräte. Ein paar Sträucher oder niedrige Einfassungshecken lassen sich von Hand stutzen. Und für eine kleine Rasenfläche genügt ein Handmäher. Wir graben ja Beete auch von Hand mit dem Spaten um. Zugegeben, in großen Gärten mit Grünflächen werden Sie kaum ohne Motor- oder Elektromäher auskommen. Es sei denn, Sie greifen zur Sense oder Sie wandeln den Rasen in Beete für Gemüse und Kräuter um. (Eine Anmerkung am Rande: Betrachten Sie die Gartenarbeit auch als Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen und die Muskeln zu trainieren. Warum das tägliche Fitnessprogramm nicht im Garten statt auf Trainingsgeräten absolvieren?!)

Quelle: Hohenloher Tagblatt vom 21. August 2013, S. 22: Mit Billigmarke den Trend nutzen. Bosch drängt weiter in den Markt für "urbanes Gärtnern"

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